Habe ich früher Weinbaubetriebe die nicht im Internet mit einer Homepage vertreten waren müde belächelt bin ich inzwischen mehr und mehr neidisch auf diese

Alltag im Weingut

Habe ich früher Weinbaubetriebe die nicht im Internet mit einer Homepage vertreten waren müde belächelt bin ich inzwischen mehr und mehr neidisch auf diese

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 15 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Zugegeben, eine Internetpräsenz ist nach wie vor wichtig. Aber schaue ich mir an wieviel Zeit ich inzwischen in den Emailschriftverkehr stecke, ist es zuviel und vor allem zu uneffektiv.

Es ist doch so das inzwischen jeder Kegelclub für seine Weihnachtsfeier oder sonstige Veranstaltung eine Emailanfrage mit Bitte um ein Angebot versendet. Anfragen privater Personen mit Bitte um Beantwortung irgendwelcher kurioser Fragen wie die, warum eine Weinbeere 2 Kerne hat und nicht 3 sind ebenfalls nicht von seltener Natur. Eigentlich ist das ja lustig, aber ehrlich gesagt, mir ist der Spass inwzischen vergangen.
Der Großteil zunächst ernsthaft klingender Anfragen verläuft im Sande, selten werden Geschäfte generiert, Ausnahme sind Weinproben, wenngleich auch hier ca 5 Anfragen laufen müssen um Einen Abschluss zu erreichen.

Eine zeitstehlende Telefonistin hatte ich letztlich gefragt wo sie denn unsere Telefonnummer her hat um mich nun zu belästigen. Da meinte sie, sie sitzt vor der Webseite von Wein-Plus und telefoniert Betrieb für Betrieb ab, dafür seien solche Seiten ja schliesslich da. Wünschenswert wären Kunden die von solchen Portalen kommen, darüber würde man sich ja wirklich freuen.

Als wir bei Wein-Plus noch ein klitzekleines Werbebanner geschaltet hatten, bekamen wir ständig Anfragen ob wir nicht auch in anderen Portalen solch ein Banner schalten möchten. Agenturen gehen grundsätzlich davon aus, das jeder der irgendwo eine Werbung schaltet einen Werbeetat hat den er unbedingt rausballern muß. Und hat man keine Zeit zum telefonieren schickt man halt eine Email!

Jobanfragen häufen sich zusehends, letzte Woche kam eine mit der Frage ob er bei der Ernte helfen könne, alles war dabei. Lebenslauf, Bild usw., Kurios nur, keine infos wo der junge Mann herkommt und wo er wohnen will. Auf Rückfrage stellte sich heraus er lebt in Leipzig und sucht einen Wochenendjob. Ob er denn täglich mehrere Stunden im Auto verbringen möchte fragte ich ihn? Ach so, das ist ein Problem, schrieb der junge Herr in seiner Antwort. Ab in die Mülltonne und lernen – Jobanfragen per Email kommen zukünftig gleich in Tonne, es sei denn sie kommen mit Ankündigung oder wir suchen tatsächlich jemanden.

Bettelmails für Etiketten oder Tombolapreise gehen ebenfalls direkt in die Mülltonne und bleiben unbeantwortet.

Die täglich Aufforderung an irgendeinem Weinwettbewerb teilzunehmen und dafür auch noch Geld zu bezahlen und Wein einzuschicken werden selbstverständlich ignoriert. Die heutige Email mit dem tollen Hinweis auf einen Wettbewerb in Turkmenistan ging ebenfalls direkt in die Mülltonne.

Wirklich lästig ist die Weinmesse Berlin, hier wir es Zeit für rechtlich Schritte, auf andere Art und Weise ist dieser spammenden Firma offensichtlich nicht Herr zu werden. Die Frau Alms legt ja den Hörer auf wenn ich dort anrufe, dabei bin ich doch eigentlich ganz nett!!
Ja, die Weinmessen sind nahezu ebenso inflationär geworden wie Weinwettbewerbe, sie scheinen eine wahre Goldgrube zu sein. überall werden sie inzwischen veranstaltet, dementsprechend werden überall ausstellende und zahlende Winzer benötigt.
Wie will man die bekommen? Richtig, per Email!!!!

Jetzt bin ich tatsächlich dabei zu überlegen welche Konsequenzen es hätte ohne weitere Kontaktinformationen im Internet vertreten zu sein?

Ich hatte am Montag einen kleinen Emailverkehr bei dem eine Dame am Montag um 10.00 eine Email sendete mit der Frage wo denn die Antwort zu ihrer in der vergangenen Woche geschickten Email bleibe und sie es eigentlich ungeheuerlich findet noch keine Antwort zu haben. Das nachschauen ergab, das ihre Email am Freitag zuvor um 15:00 Uhr Mittags verschickt wurde und von mir wohl irgendwann am Samstag abgerufen wurde.
Mit dem versenden der Email erwarten viele Menschen auch noch unmittelbare Antworten.
Ich hatte auch schon den Fall das Leute Emails schickten und 2 Stunden später zum Telefonhörer griffen um Antwort zu bekommen die sie eigentlich per Email erwartet hätten.
Eine Lösung die mir gefallen könnte wäre eine Art Autoresponder, vielleicht mit der folgenden Botschaft: Gut Ding will Weile haben. Die Beantwortung Ihrer Email kann bis zu 5 Tage dauern, wir danken für Ihre Geduld.

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