Internationales

Immer wieder die EU

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 17 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Der derzeit in vielen Medien diskutierte Vorschlag vom 22. Juni zur EU-Weinmarktordnung hat zu einer heftigen Diskussion geführt. Man sollte dabei allerdings nicht vergessen, das diese Reform für alle Länder EU gilt, nicht nur für Deutschland.

Folgende Reformmaßnahmen wurden vorgschlagen:

Die Rodungsregelung würde reaktiviert, mit einer auf attraktiver Höhe festgesetzten Rodungsprämie, die nicht wettbewerbsfähige Erzeuger zum Verlassen des Sektors anregen soll. Die Prämie würde jährlich verringert, um die Inanspruchnahme vom ersten Jahr an zu fördern.

    Ich persönlich halte es für Absurd, jemandem Geld dafür zu geben, das er nichts mehr produziert.

    Ziel ist die Rodung von 400 000 Hektar innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren mit einem maximalen Beihilfebetrag von rund 2,4 Milliarden Euro. Die Rodung würde auf freiwilliger Basis erfolgen.

      Warum freiwillig? Warum nicht die Flächen die heute schon ausschliesslich Wein zur EU-Destillation produzieren? Was ist mit den tausenden Hektar ungenehmigter Rebflächen in Südeuropa. Vermutlich werden diese erst genehmigt, damit die oben angesprochene Rodungsprämie in Anspruch genommen werden kann.

      Das System der Pflanzungsrechte würde bis 2013 verlängert und dann auslaufen. Die am wenigsten wettbewerbsfähigen Erzeuger würden einen starken Anreiz erhalten, ihre Rechte zu verkaufen, während sich die in dem Sektor verbleibenden mehr auf ihre Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren könnten, weil die Kosten der Pflanzungsrechte ihre Expansion nicht mehr hemmen würden.

        Je früher dieses Absurde Monstrum fällt um so besser. Warum nicht gleich? Aber wer soll viel Geld für Pflanzrechte bezahlen, wenn es diese in wenigen Jahren ohnehin nicht mehr gibt?

        Frühere Rebflächen würden für die einheitliche Betriebsprämie in Frage kommen und die Zahlungen würden an die Einhaltung von Mindestumweltauflagen gebunden.

          Mindestumweltauflagen dürften für Deutsche Winzer kein echtes Problem darstellen, solange sie von der EU lommen.

          Marktsteuerungsinstrumente wie Beihilfen für die Destillation von Nebenerzeugnissen, die Destillation von Trinkalkohol, Beihilfen für die private Lagerhaltung und Mostbeihilfen würden abgeschafft. Die Dringlichkeitsdestillation würde abgeschafft oder durch ein alternatives Sicherheitsnetz unter Verwendung des nationalen Finanzrahmens ersetzt.

            Je früher diese Destillation von Weinüberschüssen abgeschafft wird um so besser. Ansonsten kenne ich mich nicht genügend aus über Beihilfen zur Destillation von Nebenerzeugnissen.

            Dieser Finanzrahmen würde jedem Wein erzeugenden Mitgliedstaat zur Finanzierung der für seine Situation am besten geeigneten Maßnahmen zur Verfügung gestellt.

              Ist in Ordnung, find ich gut.

              Bestimmte Beträge würden in die Entwicklung des ländlichen Raums überführt und für spezifische Maßnahmen im Weinsektor wie eine Vorruhestandsregelung im Umfang von 18 000 Euro pro Jahr sowie für Agrarumweltschutzprogramme verwendet werden.

                Auch diesen Punkt müßte man mir erst einmal genauer erklären

                Eine klarere, einfachere, transparentere Qualitätspolitik, die zwei Klassen von Weinen vorsieht: Weine mit geografischer Angabe und Weine ohne g. A.

                  Super, Super, Super. Aber warum die Unterscheidung ob mit oder ohne geografische Angabe?

                  Einfachere Etikettierungsvorschriften, um den Verbrauchern entgegenzukommen und die Erzeuger wettbewerbsfähiger zu machen. Dazu würde gehören, die Angabe der Rebsorte und des Jahrgangs auf Weinen ohne g. A. zu gestatten, was nach den derzeitigen Vorschriften nicht erlaubt ist.

                    Wer kauft Wein ohne Sorten und Jahrgangsangabe? Wenn das EU-Programm funktioniert, warum soll dann noch einer auf diese Angaben verzichten, es gibt doch dann keinen schlechten Wein mehr 🙂

                    Zudem steht zu befürchten das die EUmit einfacheren Etikettierungsvorschriften nur Platz schaffen will für Warnhinweise, z.B. „Vorsicht, dieser Wein enthält Alkohol und sollte daher von Kindern und trockenen Alkoholikern nicht getrunken werden“

                    Übertragung von Zuständigkeiten für die Genehmigung neuer Weinbereitungsverfahren an die Kommission. Anerkennung der Weinbereitungsverfahren der OIV.

                      Hört sich nach Bürokratie an

                      Ein Verbot der Verwendung von Zucker zur Anreicherung des Alkoholgehalts von Wein.

                        Ein alter Hut, mir persönlich wäre es egal, aber warum wird eigentlich immer unterschieden zwischen Anreicherung mit Zucker oder Mostkonzentration? Hier geht es ausschliesslich darum Deutsche Winzer zu benachteiligen. Wie wir inzwichen auf Zucker verzichten können, können die Südländer ebenfalls auf Säure verzichten.

                        Die Mitteilung sieht auch eine „einstufige“ Variante dieses grundlegenden Reformkonzepts vor, die dem Weinsektor jedoch eine sehr schnelle und flexible Anpassung abverlangen würde.

                          Je schneller um so Besser

                          Nach diesem Szenario würde das System der Pflanzbeschränkungen entweder zum 1. August 2010 auslaufen oder sofort abgeschafft. Die derzeitige Rodungsregelung würde zur gleichen Zeit abgeschafft. Jeder auf Kosten des Winzers gerodete Hektar Weinanbaufläche würde zur Fläche hinzukommen, für die Anspruch auf Betriebsprämie besteht.

                            Ich wette, das das Szenario „sofort“ niemals durchsetzbar wäre.

                            Also ich meine das das durchaus in die richtige Richtung geht, bleibt abzuwarten wie das im Detail aussieht. Das in Europa zuviel Wein erzeugt wird ist nichts Neues, man sollte aber einmal aufzeigen, das es nicht Deutsche Produzenten sind die für den Europäischen Weinsee sorgen.
                            Es ist Vorsicht geboten, das nicht für jedes Land der EU eine Quote eingeführt wird, nach der Deutschland ebenfalls roden müßte obwohl keine Notwendigkeit dazu besteht. Frühere Wünsche und Anträge der Südschiene zeigten immer wieder das diese gerne mehr auf den Deutschen Markt drängen würden, am liebsten auf Kosten des Deutschen Weines!! Für Spanien und Italien ist Deutschland kein Weinbauland, die Franzosen scheinen es langsam zu akzeptieren.

                            Weitere Infos zum Thema:

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