Alltag im Weingut

Küfergold

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 18 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Küfergold – daran mußte ich heute denken, als ich nach der Filtration des 2004er Weissburgunder die Tanks öffnete. Hier zeigte sich, was sich bereits geschmacklich angekündigt hat. Säureharmonisierung auf die natürlichste Art. Die Tanks waren voll mit Weinstein.

Früher wurde der Weinstein gesammelt, gereinigt, getrocknet und dann an Weinsteineinkäufer verkauft, die von Kellerei zu Kellerei zogen um dieses Material zu bekommen. Traditionsgemäss durften die Weinküfer, oder die Belegschaft das daraus erwirtschaftete Geld behalten. Anfang der 80er Jahre waren es magere 5 Pfennig je Kilogramm. Ich denke in früheren Tagen war das vielleicht ein einträgliches Geschäft, anders kann ich mir den Namen Küfergold nicht erklären, denn ich habe nie mehr als ein paar Mark verdient, die kaum ausreichten ein Pfund Kaffee zu kaufen.

Die Pharmaindustrie, die damals die Weinsäure suchte, bekommt diese heute billiger, meines Wissens sind Italien und Argentinien Hauptproduzenten für Weinsäure.

Diese Tradition des Küfergold ist ausgestorben, der Weinstein wandert auf den Kompost.

Oder gibt es noch Weinsteineinkäufer?

Das könnte Sie vielleicht auch interessieren?

Menü