Prädikat hervorragend für 2 x Riesling Spätlese von der Mosel

Weinrallye

Prädikat hervorragend für 2 x Riesling Spätlese von der Mosel

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 13 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Eigentlich führen Prädikatsweine mehr und mehr ein Schattendasein, die deutsche Weinwirtschaft und der Gesetzgeber kümmert sich lieber um Buchdicke Hygieneverordnungen und sonstige Verkomplizierungen des Weingesetzes als um die Pflege des Prädikatsystemes.  Solche Begriffe wie Kabinett und Spätlese die beinahe jeder Weintrinker kennt werden vernachlässigt statt das man sich um sie kümmert und durch Anpassungen an die heutigen Bedürfnisse in die heutige Zeit überführt. Kabinett, Spätlesen und Auslesen sind Begriffe die dem Verbraucher eigentlich klare Botschaften vermitteln, aber die Zeichen der Zeit sind andere. Genau genommen werden Spätlesequalitäten längst auf Literflaschen gezogen, Prädikate werden eher nach Produktionsaufwand vergeben denn nach natürlichen Begebenheiten.

Ich finde das schade, denn es wird nie mehr gelingen solche Begriffe zu etablieren, alle bisherigen Versuche scheiterten kläglich, Classic und Selection sind Beispiele dafür! Wollen wir wirklich Sternchen **** und Pluszeichen +++ oder gar eine Reihe von rrrrr als Qulitätsangabe auf unseren Etiketten? Jeder wie er mag und lustig ist? Ich finde wirklich das es höchste Zeit ist das die deutsche Weinwirtschaft sich der Prädikate erinnert und den Staub der 70er Jahre wegwischt und das Prädikatssystem überarbeitet.

Um so schöner das sich die Weinblogger diesem Thema einmal annehmen und die 43. Ausgabe der Weinrallye der Riesling Spätlese widmen. Gastgeber Ralf Kaiser vom Weinblog Weinkaiser hat die Weinblogs aufgerufen sich mit Beiträgen dem Thema Riesling Spätlese zu widmen.

Alle, die teilnehmen möchten, sind aufgerufen, einen Artikel zu schreiben, der in irgend einer Weise mit dem Thema Riesling Spätlese in Verbindung steht. Das kann einfach die Vorstellung und/oder Verkostung eines Weines sein, gerne aber auch Erlebnisberichte oder grundsätzlichere Überlegungen.

Zwei badische Spätlesen von Andreas Laible und vom Badischen Winzerkeller habe ich bereits in meinem kleinem 25cl Blog vorgestellt, hier folgen nun zwei Klassiker von der Mosel.

Der Wein:
2009
Graacher Domprobst
Riesling Spätlese
Weingut Markus Molitor
Mosel

Graacher Domprobst Riesling Spätlese Weingut Markus Molitor

Farbe:
Hellgrün mit goldenen Reflexen, also Hellgründgold
Aroma:
Ein reicher intensiver Blumenstrauß von Düften entfaltet sich, vollreifes bis überreifes Obst wie Apfel und Ananas, vielschichtig, tief und ein wenig difus weil sehr vielfältig. Mit zunehmender Standzeit gewinnt das Aroma an Opulenz und wird eindeutiger und damit fruchtiger.

Geschmack:
2Geschmeidig und weich, mild und fruchtbetont. Ewig langer Nachhall, mittellanger Abgang, verhaltenes Süße-Säurespiel. Konzentiert und kompakt mit feinem Schmelz.

Fazit: Eine tolle Riesling Spätlese vollgepackt mit den so schönen intensiven typischen Moselaromen. Was mich irritiert, der Wein wird als trocken angeboten und beschrieben, auf dem Rückenetikett steht „trocken schmeckend“ und auf der Weingut eigenen Weinbeschreibung spricht man von „sensorisch trocken“. Ich kann das leider nicht nachvollziehen, als trocken würde ich diesen wunderbaren Wein allerdings nicht bezeichnen.

Mein zweiter Wein kommt ebenfalls von einem Weingut mit großen Namen!

2007
Wehlener Sonnenuhr
Riesling Spätlese
Weingut S.A. Prüm
Mosel

Farbe:
Gelbgold

Aroma:
Gemisch aus Honignoten und Petrolton wobei dieser deutlich dominatner ist. Mit mehr Zeit und Luft gewinnen die Frucht- und Honignoten deutlich an Gewicht, jetzt ist sie da dieses sagenhafte Gemsich aus Petrolnote und Fruchtaromatik.

Geschmack:
Lebendiges Säurespiel auf der Zunge, wunderschön eingebundene Süße die die opulente Fruchtigkeit des Weines unterstreicht oder vielmehr betont.

Fazit:
Feiner Riesling der die Fruchtigkeit und Leichtigkeit mitbringt die wir so lieben an den Reislingen von der Mosel. Irgendwie kann man davon nie genug bekommen.

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