Weinprobe auswärts in der Gastronomie? Gerne, aber nicht immer und nicht bei jedem!

Alltag im Weingut

Weinprobe auswärts in der Gastronomie? Gerne, aber nicht immer und nicht bei jedem!

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 15 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Müßte ich mich selbstständig machen, würde ich mich auf Weinproben ausser Haus konzentrieren um damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Immer wieder und immer öfter werden wir von Gastronomen angefragt in ihrem Hause eine Weinprobe durchzuführen. Wir tun dies, haben dafür einen speziellen Abrechnungsmodus mit dem eigentlich alle Beteiligten zufrieden sind.

Das funktioniert gut und die hiesige Gastronomie nimmt gerne zur Kenntnis das man mit einem regionalem Wein durchaus interessante Geschäfte mit Zusatznutzen anbieten kann. Hotels können auf diese Art ihre meist schlecht gebuchten Restaurants besser vermarkten, Wirte haben die Chance mit solchen Aktionen Kunden zu gewinnen und Gesellschaften an sich zu binden.

Für uns Winzer ist solch eine Weinprobe eine hervorragende Gelegenheit dem Gastromen zu zeigen was man kann, zu zeigen das die Gäste zufrieden sind, zu zeigen das unser Wein die richtige Wahl ist. Eine Situation bei der alle Beteiligten profitieren.

Wichtig ist dabei natürlich der Umstand, das das Weingut nicht davon profitiert Zugang zu den Gästen zu bekommen, sondern zum Gastronomen. Die Gäste wollen Spass, Unterhaltung, Informationen und etwas gutes zum Essen aber nichts kaufen. Das ist OK, denn dafür bezahlen sie ja auch.

Für uns als Winzer macht eine Weinprobe auswärts also nur dort Sinn, wo wir unseren Kunden – den Gastronomen, etwas Gutes tun können, ihn dabei unterstützen seine Gäste zufrieden zu stellen.
Anfragen von Wirten oder Hotels die mit uns nichts zu tun haben lehnen wir mit dem entsprechenden Hinweis, doch einfach den bisherigen Weinlieferanten zu fragen ab. Natürlich ist damit auch immer die Hoffnung unsererseits verbunden den Gastronomen damit zu gewinnen oder zum Überdenken seines Sortimentes zu bewegen. Das klappt allerdings selten, die meisten Wirte sind darauf hin eher eingeschnappt, warum das so ist hat sich mir nie ganz erschlossen 🙂

Hand aufs Herz würdet ihr das machen? Soll doch der Billigwinzer aus Wasweißichwoher anrücken und eine Weinprobe durchführen, am besten Samstag Abend oder Sonntag Mittag.

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Letztlich hatte ich einen Wirt am Telefon der ernsthaft anfragte ob ich an Weihnachten eine Weinprobe bei ihm durchführen könnte.
Mein lieber Scholli, dieser Gastronom war offensichtlich wirklich zu lange am Herd gestanden, aber ich fragte trotzdem nach wie er sich das denn vorstellte? Ganz einfach, er macht ein schönes weihnachtliches Essen und ich führe die Gesellschaft einen Abend lang durch das Programm inkl. Weinprobe. Wohlgemerkt, wir sprechen von Weihnachten!!

Bezahlung? Bezahlung wäre dann unser Tarif für die Weinprobe wie wir ihn immer verlangen und natürlich der gigantische zu erwartende Weinumsatz durch irrsinnige Weinverkäufe. Alleine der Umstand das ich ca 20 km von unserem Flaschenlager entfernt wäre konnte den Guten noch nicht überzeugen das das mit den irrsinnigen Weinverkäufen wohl nicht klappen würde.

Warum er denn seinen Weinlieferanten nicht fragen würde, denn der freut sich doch ganz bestimmt über solche eine Chance das Weihnachtsgeschäft zu einem grandiosen Abschluss zu bringen? Nein, bekam ich zur Antwort, der macht so etwas grundsätzlich nicht und außerdem ist ja Weihnachten !?

Manchmal fragt man sich wirklich wo einzelne ihre Manieren verloren haben!!

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