Weinrallye #21 – Riesling Spätlesen aus Rheingau und Baden

Weinrallye

Weinrallye #21 – Riesling Spätlesen aus Rheingau und Baden

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 15 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Was gibt es Schöneres als über eine Diva zu schreiben, eine Diva die man nie richtig einschätzen kann, die sich ständig verändert und sich immer anderes präsentiert als man erwartet? Riesling ist so eine Diva, viele sind ihr verfallen mit Haut und Haar. LarsB vom Blog Schreiberswein ruft auf zur 21. Ausgabe der Weinrallye, mit einem wahrlichen spektakulärem Thema:

Die Königin der Reben – Deutscher Riesling aus Spitzenlagen

Bitteschön hier sind gleich 3 davon, mein Beitrag zur Weinrallye #21!!

Wein1:
1967er Schloss Reinhartshausener Erbacher Markobrunn Riesling Spätlese
Produzent: Administration des Prinzen Friedrich von Preussen

Verkostet beim Bloggertreffen Blog trifft Gastro 2009 im Mannheimer Ochsen, gemeinsam mit Bloggern wie Guido, Ultes und Theo, wurde einem 1967er Erbacher Markobrunn Riesling Spätlese der Zapfen gezogen. Ja, in der Tat, das ist etwas was der Riesling mit am Besten von allen Weinen dieser Welt kann, in Würde und zum Wohlgefallen der Weinfreunde altern.
1967_Riesling-Collage
Goldgelb im Glas, keine Anzeichen von Ermüdung oder Oxidation. Die Aromatik erzählt Geschichten von den vergangen 40 Jahren. Natürlich ist der Wein firn, das trägt ihn, damit kann er leben und vermutlich tut er dies noch einmal 40 Jahre. Es ist immer schwer solche Weine zu beschreiben, zumal ich dies aus dem Gedächtniss heraus tue. Die Süße war längst nicht so opulent wie wir es eigentlich erwarteten, aber Spätlesen vergangener Tage hatten andere Massstäbe und Möglichkeiten als die heutigen!! Was soll ich sagen, der Wein war gut. Thats it! Er hat bei uns vielleicht nicht den nachhaltigen Eindruck hinterlassen wie es manch anderer alter Wein zu tun vermag. Aber, es wäre unrecht nun von einem glanzlosen Wein zu schreiben, ganz im Gegenteil. Das Fehlen von negativen Eigenschaften, die man bei alten Weinen oft automatisch sucht macht ihn vielleicht zu etwas gewöhnlichem was wir gar nicht richtig zu schätzen wissen? Darum gilt, dieser Wein ist Zweifelsfrei das Highlight aller von mir verkosteten Rieslinge der letzen Monate!

Wein 2:
2007er Heidelberger Sonnenseite ob der Bruck Riesling Spätlese halbtrocken
Produzent: Weingut Clauer, Heidelberg

Dann freue ich ich auf ein eigenes Gewächs, denn es kommt aus einer Lage die einfach zu den schönsten dieser Welt gehört. Die Heidelberger Sonnenseite ob der Bruck ist schon ein beeindruckendes Fleckchen Erde, steht man dort auf der Terrasse, blickt rüber auf das scheinbar zum greifen nahe gelegene Schloss und winkt den Japanern zu die aufgeregt zu uns rüber schauen und zurückwinken weil sie uns entdeckt haben. Nur, die müssen bezahlen um uns zu sehen, wir nicht 🙂
Weinrallye#21
Der Wein ist ein 2007er Heidelberger Sonnenseite ob der Bruck, Riesling Spätlese halbtrocken. Ein saftiger, von langem Nachhall gepräger Riesling der sich vorbereitet die Höhen der Reife zu erklimmen. Ein Wein von dem ich erwarte und erhoffe das er mich von nun an einen großen Teil meines Lebens begleiten wird, denn ich traue ihm zu Wohl zu reifen und wunderbar zu altern. Die Säure wirkt noch ein bischen Spitz, aber die natürliche Restsüße von 12 Gramm tut ihr übriges und wirkt ausgleichend. Das Säurespiel des Weines ist darum ein wirklichesn Spiel, es wirkt belebend und wird dem Wein hoffentlich lange erhalten bleiben.

Zum Schluss mein eigentlicher Beitrag zu dieser Weinrallye, eine 2001er Riesling Spätlese erstanden im Viva-Vino Weinshop und hat mich richtig Geld gekostet. Das steigert meine Erwartungshaltung in das schier unmögliche, aber die Flasche selber ist ja schon ein Hingucker und ihr Geld wert. Ich wollte einen Rheingauer haben, denn seit meiner Lehrzeit ist der Rheingau für mich bis Heute ein Synonym für Riesling und hat auch bei mir Geschmackstechnisch bezüglich Riesling die Eichmarken gesetzt. Wenngleich die anderen Weinbaugebiete inzwischen aufgeschlossen haben, oder am Rheingau vorbeigezogen sind, spielt keine Rolle, solche Eichmarken bleiben ein Leben lang.

Wein 3:
2001er Lorcher Krone Rielsing Spätlese
Produzent Graf von Kanitz

Weinrallye_#21_Kanitz-Collage
Reifer Riesling, vielleicht schon ein Tick zu weit fortgeschritten, deutliche Firne, überraschend wenig Petrol wie man es eigentlich für einen 7 Jährigen erwarten würde. Am Gaumen geschmeidig, streichelnd ein echter Angeber der zeigt was er hat, nämlich Restsüße. Wunderbar rund und harmonisch, er wirkt gar etwas zu geschliffen und rund? Egal, das ist Ansichtssache, denn ich mag eher die Sturköpfe, die die man bändigen muß, die die sich nicht öffnen wollen, die die struppig sind. Der Kantitz ist da eher so der Streber, der Schönling, der der alles kann … Toller Wein!

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