20 % aller Journalisten sind korrupt, verlogen und faul

Alltag im Weingut

20 % aller Journalisten sind korrupt, verlogen und faul

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 17 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Sehr geehrter Herr Leif,

herzlichen Glückwunsch, Sie haben es geschafft. Man kennt Sie, man spricht über Sie. Ich vermute, das ist es, was Sie wollten? Ist ja auch ein schönes Thema, der Wein. Es gibt mondäne Weingüter, die man wunderbar besuchen kann, selbstverständlich im offenen Cabrio. Herrlich!!!

Aber nicht genug, die Weinbranche bietet genügend Menschen, die sich gerne im Objektiv einer Kamera sonnen. Dazu kommt natürlich der Umstand, dass es eine Fülle an Klischees gibt, die man bestens bedienen kann. Wirklich Klasse!

Aber, man muß kein Journalist sein, um Klischees zu pflegen, um Dummheiten von sich zu geben, um Unwahrheiten zu verbreiten, kurz gesagt, das zu tun, was Sie in Ihrem Beitrag „Die Tricks der Weinmacher“ getan haben. Den Beweis dazu trete ich sofort an:

So arbeiten Journalisten:

  • Recherche? Braucht man nicht, es gibt Wikipedia und schlecht bezahlte Assistenten oder Praktikanten. Man kennt sich ja aus mit dem Wein.
  • Füll dem Journalisten den Kofferraum und er schreibt über dich.
  • Beschenke den Journalisten reichlich, er wird es dir lohnen mit tollen Bildern und Texten.
  • Natürlich schreibt der Journalist nur, was die Leser lesen wollen.
  • Unbekanntes mag der Journalist nicht. Sich etwas zu erarbeiten bedeutet Stress. Auch das mag der Journalist nicht.
  • Gerne lassen sich Journalisten einladen zu Wochenenden in mondänen Hotels mit schönem Wellnessbereich. Natürlich darf die Assistentin mitkommen zu diesem offiziellen Arbeitsbesuch! Die Frau bleibt zu Hause, denn leider kann sie nicht Golf spielen.
  • Journalistengrundsatz: Wer bezahlt, wird bedient.
  • Mit entsprechenden Anzeigenbudgets erregt man die Aufmerksamkeit des Journalisten, da ist ja evtl. auch sonst noch was zu holen.
  • Popelweingüter besucht ein Journalist nicht, es sollten bevorzugt Schlösser sein, denn für Journalisten steht fest: Kleider machen Leute.
  • Mit Lügen haben Journalisten keine Probleme, auch dann nicht, wenn es jeder merkt.
  • Journalisten sind faul und verfolgen stets persönliche Interessen

Ja, Herr Leif, diese Aussagen untermaure ich mit einigen lustigen Zahlen, irgendwo findet sich auch Jemand, der das irgendwie bestätigt.

Dann beginnen wir mit dem Marketing, in der Art: Jeder fünfte Journalist lügt, oder wie wäre es mit: 20 % aller Journalisten sind korrupt, verlogen und faul!!!
Das rockt, das fetzt, das ist geil. Um die Journalisten, die tagtäglich ordentlich ihren Job machen, müssen wir uns ja nicht kümmern, die kennt ja eh keiner!!

Ja, lieber Herr Leif, was Sie in Ihrem Bericht abgesondert haben, war Schwach und zugegeben, auch das Bild, das der eine oder andere Winzer in Ihrem Filmchen abegeben hat, war mehr als jämmerlich. Allerdings vermute ich, dass diese sich einfach Ihrem Niveau angepasst haben. Nun denn Herr Leif, erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Winzerblogs ergreife ich meine schärfste Waffe, den Fluch des Kellermeisters.

Hiermit verfüge ich Kraft meines Berufes, dass Sie ab jetzt auf ewig mit dem Winzer- und Kellermeisterfluch belegt sind, d.h. aller Wein und Sekt, den Sie fortan trinken, wird zu extremen Flatulenzen und Rülpsen führen.
Ganz nach Martin Luther: Warum furzet und rülpset ihr nicht? Hat es nicht geschmacket?

Bevor ich es vergesse, darauf hinzuweisen: die 20 % sind natürlich wie bei Herrn Leif frei erfunden. Eben so die Liste „So arbeiten Journalisten“.
Fakt ist, ich habe überhaupt keine Erfahrung im Umgang mit Journalisten, weder positive noch negative. Man könnte auch sagen, so wie Herr Leif keine Ahnung vom Weinbau hat, habe ich keine Ahnung vom Journalismus.

Ja, das wars denn schon, wer sich näher mit der Materie beschäftigen möchte, dem seien die nachfolgenden Links zur Lektüre empfohlen.

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