Weinreise Chablis, Burgund und Champagne
22. – 25 Mai 2006
Darauf habe ich mich wirklich gefreut. Endlich ein Weinbaumuseum, in dem nicht nur alte Küferwerkzeuge ausgestellt werden, sondern auch einmal die Entwicklung einer Hacke oder der Rebschere dargestellt wird. Da fällt es selbst nicht ins Gewicht, das alles ein wenig Lieblos arrangiert ist, auch die Informationen in Deutsch die zu den jeweiligen Ausstellungstücken angeboten werden sind dürftig. Für mich nicht weiter schlimm, aber für einen Besucher, der wenig mit der Materie zu tun hat, dürfte es schwer sein sich zurechtzufinden.
Besonders beeindruckend die Sammlung historischer Keltern, untergebracht in einer Scheune auf der Rückseite des Museums. Kaum einer ahnt, welch großartiges, inzwischen ausgestorbenes Handwerk, sich mit diesen Geräten verbindet. Waren diese Keltern noch vor 20 Jahren an jeder Ecke anzutreffen, sind gut erhaltene Baumkeltern inzwischen sehr rar geworden. Hier hat die Museumsverwaltung einige Ausstellungsstücke, um die sie von anderen Museen beneidet werden. Allerdings stehen hier in Kürze sicherlich sehr aufwändige und teure Renovierungsarbeiten an, denn einigen Keltern kann man durchaus ansehen, das in den letzten 50 Jahren nicht pfleglich mit ihnen umgegangen wurde. Um so schöner das sich das Weinbaumuseum in Beaune ihrer annimmt.
Hier gab es übrigens auch die Erklärung der Ringe, die alle Fässer im Burgund zieren. Diese Ringe dienten zum Schutz des Fasses beim Transport mit Kutschen. Dieser Transport war so langsam, das sich manch einer am Fass verging, darum wurden früher die Fässer komplett mit diesen Ringen eingewickelt, damit es kein herankommen an das Spundloch mehr gab. Nur so konnte der Wein unbeschadet sein Ziel erreichen. Die Anzahl der Ringe hat sich deutlich reduziert, aber die Tradition ist geblieben, die Fässer an den Stellen, wo sie gerollt werden mit Holzringen zu schützen.
Es ist Bewundernswert, was da in Beaune an historischem Material zusammengetragen wurde. Könnte sich die Stadt entschliessen, dem Museum mehr Mittel zur Verfügung zu stellen, hätte Beaune eine Attraktion mehr, die es alleine Wert wäre diese Stadt zu besuchen.