Im ersten Moment war ich begeistert von diesem Angebot das sich unter dem Titel „Frag den Kellermeister“ findet. Angesprochen werden Menschen die etwas über Wein lernen möchten und Wein zu ihrem Hobby erklärt haben. Wöchentlich erscheint ein Video, für Euro 3,80 je Ausgabe also ca 200 Euro im Jahr bekommt man Zutritt zu den entsprechenden Bereichen der Webseite „Frag den Kellermeister“.
Davon abgesehen das ich es als störend empfinde das gleich wieder ein Wein des Monats angeboten wird der über einen ganz speziellen Weinhändler zu Superkonditionen zu beziehen ist, stinkt mir eine andere Sache ganz gewaltig.
Wo bitte ist der Kellermeister?
Nichts gegen Weinjournalisten schon gar nicht wenn sie bloggen, oder einen Weinfachmann jegwelcher Art, aber das genügt bei weitem nicht sich Kellermeister zu nennen. Oder hat einer der Herren schon mal bis zu den Knien in Weinhefe gesteckt? Vier Wochen lang 2 mal am Tag einen Hefepressfilter gereinigt oder Wein geschwefelt? Mit Kieselgur filtriert oder eine Abfüllanlage bedient? Haben die werten Herren schon mal eine Schwefelschnitte angezündet oder eine Schönung aufgezogen? Schon mal unter einem Tank gestanden als er überlief oder in einem Weinkeller übernachtet? Das Vergnügen gehabt eine verstopfte Maischeerhitzungsanlage auseinander bauen zu müssen? Kurzum, die Webseite müßte heißen „Frag den Weinjournalisten“ dann wäre es in Ordnung und alle wären glücklich und zufrieden.
So wie es ist, ist es eine Verarschung eines Berufsstandes! Wer sich Kellermeister nennen möchte kann dies nach entsprechender Ausbildung oder entsprechender beruflicher Tätigkeit tun, aber einen französischen Rotwein als Wein des Monats empfehlen reicht dazu meines Erachtens nicht, genau so wenig wie gute journalistische Tätigkeit.
Alles was Recht ist, mir käme es doch auch nie in den Sinn mich Journalist zu nennen, oder eine Webseite zu betreiben die sich „Frag den Weinjournalisten“ nennt!! Was würden denn die Leute von mir denken?