Gedankenspiele über Ü40 Winzer, Jugendwahn und Rentnerwinzer

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Gedankenspiele über Ü40 Winzer, Jugendwahn und Rentnerwinzer

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 13 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Dieser Zeitungsartikel (volksfreund.de) und speziell dieser Satz …

Die Gründe für die Entwicklung sind vielfältig. Da ist zum einen der demografische Wandel: Zwei Drittel der rheinland-pfälzischen Landwirte sind älter als 45 Jahre

… hat mich erneut an eine alte Idee einer Vermarktungsgemeinschaft von Winzern denken lassen die sich über ihr Alter definiert.
Es gibt derer inzwischen ja unübersichtlich viele, viele davon sind aus dem Antrieb heraus entstanden sich Altersmäßig als „Jung“ von den Alten abzugrenzen. Das ist legitim, denn damit werden dem Konsumenten alle im Jugendwahn geltenden Attribute auf das Produkt Wein übertragen. Jung frisch, spritzig, modern usw …

jugendwahn.gif

Marketing eben, da spielt es auch keine Rolle das Papa noch immer die Überweisungen unterschreibt und Mama das Essen kocht und das Zimmer aufräumt 🙂

u40.gifAber irre ich mich oder hat die Winwirtschaft noch gar nicht auf den demografischen Wandel in unserer Gesellschaft reagiert? Wären denn nicht gerade mit der Generation der über Vierzigjährigen tolle Attribute zu verbinden die es Wert wären auf das Produkt Wein übertragen zu werden? Seriös, erfahren, ruhig, souverän, entspannt, locker, unglaublich gutaussehend, lustig, charmant, intelligent, selbstbewußt, großzügig, freundlich ….. die Generation Pinot sozusagen 😉

Wer und wie alt sind denn die potenten Weinkunden?
Ich bin jetzt kein Journalist und mag und kann daher nicht lange recherchieren, aber ich nehme an das auch die Zielgruppe derjenigen die gutes Geld für eine Flasche Wein ausgeben Mitte 30 beginnt und inzwischen nach oben hin jenseits der 60 Jahre anzusiedeln ist? Dabei dürfte die Größte Gruppe der 40 – 50 Jährigen darstellen?

Wer hat das Sagen in den Weinbaubetrieben?
Das sind laut dem oben verlinkten Zeitungsartikel eindeutig die Ü40 Winzer, das sind die Chefs!

Wem traut man denn eher zu eine alte Handwerkskunst zu beherrschen?
Zugegeben, das ist jetzt auch so eine Gefühlssache die ich nicht wissenschaftlich untermauern kann. Aber Wein wird noch immer mit Tradition, Erfahrung und bodenständigem Handwerk in Verbindung gebracht. Da müßte doch ein gewisses reifes Alter einfach ein Vorteil gegenüber der Jugend sein?

Welche Musik wird auf Weinfesten gespielt?
Punkparties, Heavy Metallfestivals und Technoorgien kann man sicherlich auch ab und zu auf Weinfesten erleben, aber in der Regel dominiert doch auch hier die Musik der 80er Jahre? (Schlager lasse ich einmal aussen vor, die lassen sich kaum einer Altersgruppe zuordnen)

Gibt es denn eine Gruppe von Winzern jenseits der Jungen Wilden, oder Generation Riesling die sich genau mit solchen Altersattributen schmückt? DLG und DWI setzen ja voll auf die Jugend sonst ist mir nichts bekannt.

Denkt man das ganz einen Schritt weiter, dann muß man sich doch fragen wo bleibt die erste Vereinigung von Winzern aus dem Seniorensegment?

Holen wir unsere Opas raus und stellen sie auf die Bühne!

opa-rockt.gif

Die derzeitige Winzerrentnergeneration 65+ ist fit, mobil und kann losgelöst vom Produktionsdruck locker jeden Messestand rocken. Sie können singen, beherrschen Instrumente und erzählen die besten Geschichten und wie man Wein verkauft, das muß man den alten Hasen ganz bestimmt nicht erklären!
Das alles wird angereichert mit einem seniorengerechten Weinsortiment, seniorengerechte Etiketten, Prospekte, Preislisten und natürlich ein seniorengerechtes Internet. Seniorengerechter Lieferservice ist dabei selbstverständlich.
Mir ist klar das da nun viel Spinnerei dabei ist, aber über kurz oder lang müssen wir uns mit der vergreisung unserer Kundschaft auseinandersetzen! Senioren schmecken anders, sie haben Probleme extrem kleine Buchstaben zu lesen und sind weniger flexibel. Sie müssen anders bedient werden und können nicht mal schnell ein paar Weinkartons ins Auto packen.

Das alles ist jetzt keine Anleitung für eine Winzergruppe, aber da sind ein paar Aspekte dabei die meiner Meinung nach bisher zu kurz kommen im Weinmarketing bzw. in strategischen betrieblichen Zukunftsplanungen von Weinbaubetrieben. Dazu ist ja völlig klar und es sollte unumstritten sein, das Ideal ist der Mehrgenerationenbetrieb in dem ALLES Wissen ALLER Generationen GEMEINSAM genutzt und gelebt wird. Wovon ich hier schreibe ist ja nur für die Aussendarstellung, Marketing eben …. oder?

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