Im Weinkeller

Kieselsol – Gelatine – Schönung

Die Zeiten ändern sich.

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Gastbeitrag von Herrn Sebastian Schwarz, Hofa Heidelberg

3.6 Kieselsol-Gelatine-Schönung
Kieselsol darf zur Klärung von Most und Wein eingesetzt werden. Die Zugabe kann vor oder nach der Gelatineschönung erfolgen. Kieselsol muss rein sein, mindestens 15%ig SiO2 enthalten. Die kolloidale Lösung ist geruchlos, geschmacksneutral und hat ein milchiges Aussehen. 30%iges Kieselsol wird zusammen mit einer Gelatine eingesetzt, die eine Bloomzahl zwischen 80 und 100 haben sollte. Die Behandlung von Most und Jungwein fördert die Klärung und verbessert die Weinqualität. Die Klärung tritt innerhalb kurzer Zeit ein und es entsteht ein dichtes Trubdepot.
Das Einmischen von Kieselsol und Gelatine muss gründlich durchgeführt werden. Die Wirkung ist am besten, wenn Kieselsol zuerst zugesetzt wird. Es wird mit Wein ver-dünnt. Je nach Trubgehalt werden zwischen 25 und 100ml/hl 30%iges Kieselsol genö-tigt. Als Gelatinemenge braucht man zwischen 1/10 und 1/5 der Kieselsolmenge.
Kieselsol ist in der Lage, Schleimstoffe, die im Wein trubstabilisierend wirken, zu bin-den. Diese Bindung erfolgt durch Ionenaustausch zwischen Kieselsol und den Schleimstoffen. Die Kieselsol- und Gelatinemenge und das Mengenverhältnis der Schönungs-mittel müssen mittels Vorversuch ermittelt werden.
Gibt man die Gelatine vor Kieselsol zu, bindet die Gelatine Trub und Gerbstoffe und wird danach von Kieselsol ausgeflockt. Kieselsol bindet auch Weineiweiß.

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