Sonstiges

Mit PIWIS in die Zukunft?

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 16 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Nachlese Intervitis 2007

Für 10 Euros konnte man sich am Stand der Arbeitsgemeinschaft PIWI-International das Recht erkaufen alle dort ausgestellten Weine zu verkosten. OK, der Verein braucht Geld und darum ist es auch in Ordnung Geld für solch eine Probe zu verlangen. Man hätte aber mindestens ein Zettelchen mit einer Übersicht aller angebotenen Weine erwarten können. Aber das sind Kinkerlitzchen, denn wann bekommt man schon einmal die Chance so viele PIWI-Weine auf einmal verkosten zu können?.

PIWI steht für pilzwiederstandsfähige Rebsorten und wird von nicht wenigen Winzern als große Chance für die Zukunft gesehen. Bisher bekannteste Rebsorte aus der PIWI Reihe ist sicherlich der Regent, der besonders in den letzten Jahren verstärkt gepflanzt wurde.

Ich habe mit den PIWIS ganz persönliche Probleme, zum einen werden ihnen teilweise absurde nicht marktfähige Namen gegeben, zum anderen begegnet man doch manch abartigem Geschmacksbild.

Folgende Sorten habe ich verkostet:
Weiss:
Bianca, Phönix, Johanniter, Bronner, GM 8107-3 Geisenheim, Bocat, Cabernet Blanc, Staufer
Rot:
Léon Millot, Leon Foch, Maréchal Foch, Rondo, Pinotin, Regent, Cabernet Jura, Prior, Monarch, Cabernet Carbon, Cabernet Carol, Bolero.

Vor allem der Geschmack des Bolero weckte in mir Gefühle die ich nicht weiter beschreiben möchte. Sollte dies die Zukunft des Weinbaus sein werde ich in die Milchindustrie überwechseln.

Es gab aber auch positives. So hat mich bei den weissen Sorten der Phönix regelrecht begeistert. Ich kenne diese Sorte seit ihrer Versuchszeit und noch nie hatte ich einen so schönen Wein dieser Rebsorte im Glas. Dank moderner Kellerwirtschaft kann man offensichtlich doch erstaunliches aus dem Phönix herauskitzeln. Dennoch wird dem Phönix nie Erfolg beschieden sein, denn mit der Namensgebung hat der Rebzüchter bereits das Todesurteil über die Sorte selbst gesprochen. Wer bitteschön kauft einen Wein Namens Phönix?

Wirklich erstaunt hat mich bei den Rotweinen der Cabernet Jura. eine Sorte die ich mit Sicherheit weiter verfolgen werde und in Zukunft jede Gelegenheit ergreifen werde sie zu verkosten. Ein tiefgründiger Rotwein, viel Cabernetart, ausreichend Gerbstoff und ganz wichtig, es ist absolut KEIN Geschmakston wilder Rebsorten vernehmbar. Da ist echtes Potential vorhanden um auch geschmacklich den Standardsorten Paroli bieten zu können.

Infos zum Thema PIWI:

  • PIWI-International – Arbeitsgemeinschaft zur Förderung pilzwiederstandsfähiger Rebsorten

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