dann tun sie dies mit genau der gleichen SO2 wie alle Anderen. Auch der Schwefel der von Ökologisch wirtschaftenden Kellerwirten eingesetzt wird ist je nach Dosierung giftig oder ungiftig. Er riecht gleich und kommt vom gleichen Hersteller. Schwefelallergiker die durch wenige mg SO2 einen Allergieschock bekommen, bekommen ihn vom ökologisch ausgebauten Wein genau so wie vom konventionell ausgebauten. Aus diesem Grund heraus ist das Feld Schwefel denkbar ungeeignet um Oköwein in besserem Licht erstrahlen zu lassen als die anderen Weine.
Das Biowein Blog Viva-Vino geht auf auf dieses Problem ein, Anlass ist ein schlecht recherchierter Artikel bei Focus-Online.
Der gesetzlich zulässige Höchstwert für Schwefel bei einem trockenen Weisswein liegt derzeit bei 210 mg/Liter. Um sich abzugrenzen erlauben einige Ökoverbände ein Maximum von 2/3 dieses gesetzlichen Wertes. Aus dieser 2/3 Regelung ergibt sich also ein Höchstwert von 140 mg/Liter SO2 im abgefüllten ökologisch ausgebautem Wein.
Es wird nicht einfach sein viele trockene Weißweine konventionell arbeitender Winzer zu finden die diesen Wert der Ökoverbände übersteigen!!
Ob es für einen Schwefelalergiker der bereits bei 1mg Schwefel einen Allergieschock bekommt, wirklich besser ist diesen Schock vom Ökowein zu bekommen wage ich zu bezweifeln.
Mich ärgert eigentlich dabei nur die Tatsache das automatisch einem konventionel arbeitendem Winzer unterstellt wird er würde stets die erlaubten Höchstgrenzen ausnutzen.
Ohnehin bin ich der Meinung es wäre einmal eine Diskussion angebracht, inwieweit sich eine ökologische Kellerwirtschaft von der herkömmlichen Unterscheidet. Ich meine das sich dies nicht alleine an Behandlungsmitteln und deren eingesetzter Menge festmachen läßt, ich glaube schon, das auch die produzierenden Menschen eine gewisse Grundeinstellung mitbringen sollten um ökologisch wirtschaften zu können. Bei der derzeitigen Inflation Ökologischer Weine die nach schlappen EU-Richtlinien hergestellt werden, fällt es mir zunehmend schwer den ökologischen Aspekt vor allem in der Kellerwirtschaft festzustellen. Für viele dieser Produzenten ist der Begriff „Ökologisch“ zunehmend einfach eine Vermarktungsschiene die mit einer Lebenseinstellung zunächst einmal nichts zu tun hat!