BtG 2007- come together & die Pastapolizei

Auf Reisen

BtG 2007- come together & die Pastapolizei

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 17 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Um 12:00 waren wir zum „come together“ in Hamburgs derzeit angesagtester Gastronomie verabredet. Meine Vorfreue war riesig, bin ich doch absoluter Pastafan und genau diese Pasta wird dort gekocht. Ich war sogar bereit den Umstand zu ignorieren das ich gerade gefrühstückt hatte!!

Was soll ich sagen, mit einem Gläschen Perlwein zur Hand trafen wir auf die anderen Blogger die bereits in der Loungeecke des Franchiserestaurantes auf uns warteten. Das Hallo war groß, bekannte und lieb gewonnene Gesichter wurden freudig begrüßt und die „neuen“ freundlich in die Runde aufgenommen. So war zumindest mein Eindruck.

Aber wir waren auch hier um die das Besondere an diesem Restaurant auszuprobieren, die Pasta!!

Mit dem Tablett zur Hand, den Fotoapparat darauf abgelegt ging es an die gläserne Theke und ich bestellte mir Ravioli Bolognese. Wärend der lustig gekleidete Koch meine Pasta zubereitete versuchte ich am Foto die Einstellungen vorzunehmen die nötig waren um dort Bilder zu machen. Ich drückte an der Theke auch 2 mal auf den Auslöser, ohne jedoch den Foto vom Tablett zu nehmen. Das sollte mir Minuten später zum Verhängnis werden!!!

Mit den Ravioli ging es zurück an den Tisch, da ich aber an einem normalen Tisch essen wollte entschied ich mich für die Nahrungsaufnahme die Gruppe zu verlassen und statt auf einem Sofa an einem Tisch Platz zu nehmen.

Gerade eingerichtet, das Besteck zu Hand, kam ein junger Mann an den Tisch und forderte mich schroff auf sofort alle Bilder zu löschen die ich in diesem gastronomischen Betrieb gemacht habe.

Wie bitte?

Er dann:

Das xxxxxx ist ein geschütztes Konzept, sie sind offensichtlich Gastronom und haben hier Fotos gemacht, Fotografieren ist in diesem Lokal jedoch verboten.

Ich war platt, zum einen über diese Unverschämtheit mir den Appetitt zu verderben, zum anderen mir etwas verbieten zu wollen was ich gar nicht gemacht habe. Ich wußte genau, das auf meinem Uralten Foto keine brauchbaren Bilder dieses Ladens zu finden waren!!

Ich erwiederte, das ich weder Gastronom bin, noch das ich Bilder vom gastronomischen Konzept dieses Ladens gemacht habe. Meine Intention sind Bilder davon zu machen was auf meinem Teller passiert und nicht von einem gastronomischen Konzept. Aber egal, selbst das hat nicht geklappt.
Er dann wieder:

Wenn sie kein Gastronom sind, was dann?

Wir waren inmitten eines Verhöres. Es ist lange her das mir ähnliches passierte.

Ich bin Kellermeister, und ich muß ihnen sagen, was sie hier veranstalten passt in die Zeiten der Berliner Mauer.
Das letzte mal das mir Fotografieren verboten wurde war im Flughafen von Kinshasa, damals von einem angehörigen der Kongolesischen Armee.

Mein Essen wurde inzwischen kalt

Er hörte nicht auf und nun lernte ich, das ich doch Gastronom bin

Als Kellermeister sind sie ja der Gastronomie vorgelagert, wir möchten nur verhindern das Detailaufnahmen unseres Restaurantes gemacht werden um Plagiaten vorzubeugen.

Er blieb also bei seinem Vorwurf ich würde diesen Betrieb fotografieren um ihn an anderer Stelle nachzubauen.
Ich schob ihm die Kamera hin und erlaubte ihm sich die Bilder anzusehen.

Tatsächlich schnappe er sich das Ding und fing an die Bilder durchzugehen. Wie gesagt, ich hatte meine ganz alte Kamera dabei, eine Digitalkamera der ersten Generation, das Display hat gerade einmal 2 auf 3 Zentimeter. Er sah Bilder von einem Weingut, von einer Bahnfahrt, Frühstücksszenen und 7 verwackelte und durch Glas verspiegelte unbrauchbare in diesem Restaurant aufgenommene Bilder.

Und? Etwas gefunden?

Trotz Ansicht der Bilder bleibt er dabei:

Ja, sie haben schon einige Detailaufnahmen gemacht, aber lassen wir es gut sein.

Diesen Rückzieher klang- und sanglos wollte ich so nicht akzeptieren

Die Detailaufnahmen von denen sie sprechen wurden heute Morgen im Hotel Alsterblick gemacht, oder haben sie hier irgendwo ein Croissant das sich zur Detailfotografie anbietet?

Er dann wieder

Sie wissen Bescheid, fotografieren sie sich und ihre Leute dann ist alles OK. Aber wenn sie das Restaurant und die Personen fotografieren, sollten sogar sie als Kellermeister wissen das man vorher fragt!!

Was sollte das nun?

Sogar als Kellermeister?

Was für ein Arroganz, da steht einer vermutlich ohne Ausbildung, Leiter eines Franchisebetriebes und erzählt mir was sich gehört und was nicht? Obwohl er die Bilder gesehen hat gibt er keine Ruhe, meine Ravioli sind inzwischen hinüber und schmecken auch so wie sie schmecken müssen wenn sie kalt sind.

Im Nachhinein bedauere ich ausserordentlich die Situation nicht eskaliert zu haben, indem ich dem Kettenrestaurantleiter den Zugriff auf meine Fotos verweigert hätte. Er hätte die Polizei rufen müssen um ihrer Habhaft zu werden, da es aber keine Nenneswerten Fotos gab, denke ich es hätte ihm den Job gekostet.

Das Zauberwort das die ganze Situation geklärt hätte, heißt Entschuldigung, obwohl ich nur Kellermeister bin kenne ich dieses Wort, diesem Restaurantleiter war es offensichtlich fremd.
Ich werde die 7 besagten Bilder der Geschäftsleitung zur erneuten Kontrolle zukommen lasssen. Dazu gibt es einen Brief, in dem ich darauf aufmerksam mache, das es zum einen Sinnvoll wäre ein Schild „Fotografieren verboten“ anzubringen, zum anderen es von Vorteil wäre gutes Personal anzustellen, zumindest was die Restaurantleitung angeht.

Ich kann keine Fotos anbieten zu diesem Betrieb, denn die wären unter meiner Würde, ich verweise aber gerne auf andere hunderte Bilder die bereits gemacht wurden!!

Auch im Fernsehen war das ganze bereits zu sehen, um so unverständlicher ist die ganze Geschichte.

Entweder hatte der Kleine zu enge Hosen oder geschwollene Eier, ich weiß es nicht, aber für mich ist die Geschichte hier noch nicht beendet!!

Nach dem bezahlen an der zentralen Kasse kam die Frage des Tages:

War alles zu ihrer Zufriedenheit? Hat es geschmeckt?

Mir platzte fast der Kragen:

Fragen Sie den Herrn der neben ihnen steht, von zufrieden und geschmeckt kann keine Rede sein.

Unglaublich, er fing wieder von Vorne an und hätte die ganze Diskussion gerne erneut aufgewärmt. Er brauchte das letzte Wort, ich gönnte es ihm, ich hatte andere Termine!!

Wer die 7 Bilder gerne sehen möchte bitte Email an mich, sie kommen dann umgehend, wer gute und ordentliche Bilder dieses geschützten gastronomischen Konzeptes sehen möchte dem empfehle ich die Google Bildersuche.

Ich akzeptiere natürlich das Hausrecht und damit das Verbot der Fotografie. Nach dem mir dies entsprechend mitgteilt wurde, wurden auch keine weiteren Aufnahmen gemacht. Bis dahin gab es keinen Grund für mich anzunehmen das ich irgend etwas falsch gemacht habe. Allerdings hätte spätestens nach durchsicht meiner Bilder durch die Pastapolizei der Verdacht der Spionage entkräftet sein müssen. Spätestens dann wäre ein anderer Ton angebracht gewesen, sowie ein frischer Teller mit warmer Pasta!!

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