Ernte

Nach dem Hagel – Durchatmen

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 17 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Unsere Entscheidung noch am Sonntag mit der Ente der verhagelten Anlagen zu beginnen war richrig, denn seit Gestern Nachmittag regnet es ohne Unterbrechung.
Somit haben wir am Sonntag und Montag den Großteil der Trauben geerntet die in der Hagelzone lagen.

Die Problematik eines Hagelschlags um diese Jahreszeit liegt nicht nur im eventuellen Verlust der Ernte, dafür war die Hageldauer offensichtlich zu kurz, sondern im Verlust der Qualität. Die Blätter haben viel von der Wucht des Aufschlages abgefangen, das sieht man ihnen aber dafür auch deutlich an. (Bilder folgen noch)

Das eigentliche Hauptproblem verdeutlicht das folgende Foto eines Weissburgunder. Die getroffenen Trauben platzen auf und bieten Mikroorganismen den optimalen Platz für wahre Hefe- und Bakterienorgien. Solche Einladungen werden von diesen kleinen widerlichen Dingern nur selten abgelehnt!!

Weissburgunder nach Hagel

Nach der feuchtwarmen Witterung am Sonntag war darum Tempo angesagt und wie bereits beschrieben, ernten mit der Erntemaschine was möglich war. Nur so konnten wir einen Qualitätsverlust verhindern. Der Umstand das die Zuckerwerte gesunken sind können wir verkraften, liegen wir immer noch im oberen Kabinettbereich.
Bei den roten Trauben kommt natürlich der drohende Farbverlust noch hinzu, darum lag natürlich die erste Priorität bei der Ernte der Spätburgunder.
Wären die Trauben zum Zeitpunkt des Hagelschlages noch unreif gewesen, also noch nicht Erntefähig, hätte man die betroffenen Weinberge aufgrund der dann eintretenden Fäulnis als Totalverlust abschreiben können. Selbst Methoden, wie die uns nicht zur Verfügung stehende Pasteurisierung, können zwar die Mikroorganismen stoppen, aber den bereits angerichteten Schaden nicht wieder Gut machen.

Wie auch immer, der Winzerblogger wird sich nach einigen aufregenden Tagen nun erleichtert ins Bett legen und darüber nachdenken was er noch alles erleben wird. Tatsächlich, Hagel war etwas Neues für mich, zumindest in dieser Jahreszeit.
Man lernt halt nie aus.

An dieser Stelle ein audrückliches Dankeschön an alle die uns die Daumen gedrückt haben, es hat geholfen!!!

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