Auf Reisen

Chablis – Domain William Fevre

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 18 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Weinreise Chablis, Burgund und Champagne
Sonntag 21. Mai 2006

Ich war schon sehr gespannt auf die Weine des Chablis, interessierte mich doch vor Allem der Kult, der um diese Weine veranstaltet wird. Empfangen wurden wir auf Deutsch und bekamen eine fundierte Kellerführung in der alle Themen vorkamen die uns Reisende interessierten. Spontangärung, Handlese, oder das der Trester als Steuer der Komune abgeliefert wird, die so die geernteten Mengen kontrollieren kann.

Chablis Schild

Angesprochen auf die Korkproblematik und Bereitschaft auf Alternative Verschlüsse zu wechseln erfuhren wir sensationelles.
Eine Geschichte die ich zunächst in den Bereich „Märchenstunde“ abtat, wurde nach Rücksprache mit Mitreisenden als „Übersetzungsfehler“ interpretiert. Uns wurde erzählt, das 80 % aller Korkgeschmäcker nicht vom Kork kommen, sondern bereits im Vorfeld während der Weinbereitung und dem Wachstum im Weinberg entstehen. Um diese Korktöne zu vermeiden ist eine selektive Ernte und schonendes Arbeiten im Keller unabdingbar.
Was sich zunächst wie ein Märchen anhörte ist gar nicht so falsch, lediglich die Beschreibung „Korkton“ ist nicht zutreffend, er meinte wohl die untypische Alterungsnote, ein Fehlton welcher vornehmlich bei Weißweinen auftritt. Dieser Fehlton erinnert in der Tat an einen schleichenden Kork, und genau dies hatte er wohl gemeint.

Die Anschließende Verkostung fand in einem schönen Verkostungsraum statt, in dem an der Wand die komplette Weinlage des Chablis als Foto abgebildet war. So konnten wir uns immer direkt bei der Verkostung ein Bild davon machen, wie und wo der Wein gewachsen ist. Völlig konträr zu uns in Deutschland, wird im Chablis und dem Burgund mehr nach der Bodenformation in einzelne Lagen getrennt, bei uns sind es eher die Kleinklimatischen Rahmenbedingungen die die einzelnen Lagen von einander trennen.

Domaine Fevre

Zur Probe bekamen wir 6 Weine quer durch alle Qualitäten und Lagen. Mein Favorit dabei, ein 1999er Grand Cru – Les Clos, der mit sehr dezenten Reifetönen glänzte aber keinerlei Anzeichen von Firne aufwies.
Alles in Allem war dieser erste Weingutsbesuch absolut gelungen, um die bei Mittagstisch angebotene Anduillette machte ich allerdings einen großen Bogen, zog es vor mich an den angebotenen Käsen, Schinken und Salami zu laben. Dazu gab es die zuvor verkosteten Weine.
Vorzüglich 🙂

Link zum Thema:

Das könnte Sie vielleicht auch interessieren?

Menü