Auf Reisen

Cachaca Verkostung

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 14 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

logo_btg2010.GIFNach dem Essen hatten wir uns am Freitag Abend zur Cachaca night in einer Berliner Bar mit weiteren Gastrobloggern aus der Barszene verabredet.
Einlass in die Bar bekommen nur Personen die sich angemeldet haben und überhaupt von der Existenz dieser Bar wissen! Ein interessantes Konzept, Zutritt nur auf Einladung oder Empfehlung.

Bei dieser Blog trifft Gastro Veranstaltung in Berlin war von vorneherein klar das Hauptthema des Treffens Spirituosen sein würden.

In der Triobar, bzw. Rumclub habe ich die Chance gemeinsam mit Matthias von Social Wine und Gerhard von Gastgewerbe Gedankensplitter genutzt ein mir bis jetzt völlig unbekanntes Getränk einmal näher kennen zu lernen.

Cachaca!!

Mir war bis vor kurzem nicht einmal klar wie man Cachaca ausspricht. Lediglich die geografische Zuordnung nach Südamerika habe ich einigermassen hinbekommen. Chachaca kommt aus Brasilien hat irgend etwas mit Rum zu tun, dachte ich zumiddest. Wie ich bald lernte ist Cachaca die Basis eines jeden Caipirinhas, wird allerdings leider allzu oft durch Rum ersetzt. Die nächste Lektion, Chachaca ist kein Rum!!

Die Cachacas wurden uns näher gebracht von Alessandro und Dietrich der selber diese Spirituosen importiert und in Deutschland vertreibt. Beide kennen Brasilien und die diversen Destillen, somit waren wir in besten Händen. Cachaca wird aus Zuckerrohr hergestellt, nach dem pressen wird der zuckerhaltige Saft vergoren und dieser Saft wird dann destilliert. Hier liegt ein Hauptunterschied zum Rum, dessen Basis der Destillation ist die Zuckermelasse, also eingedickter Zuckersirup! Warum das so ist würde mich schon interessieren, ich vermute das hat historische Gründe die etwas mit dem Transport des Rohstoffes zu tun haben, sowie die sicherlich problematische Lagerung eines vergorenen niederprozentigen Zuckerweines.

Cachaca wird also aus vergorenem Zuckerrohr hergestellt, wie mir erklärt wurde basieren die starken geschmacklichen Abweichungen hauptsächlich auf der unterschiedlichen Art und Weise der Lagerung des fertig vergorenen Zuckerrohrweines.
Cachaca Night im Rum Club Berlin
Die Verkostung der Cachacas war irgendwie ungewohnt, aber nach einigen Gläsern hatten wir Weinleute die Grundstruktur des Chachaca erkannt und konnten bereits mit der Fachsimpelei beginnen. Wir hatten eine Verkostungsreihe von 8 Cachacas (waren das nicht mehr?), dabei waren 2 in Stahl gereift und waren für uns Ausgangspunkt für die Verkostung, sind sie doch so eine Art unverändertes Urprodukt. Cachaca zeichnet sich aus duch einen eher milden Alkohol um die 39 – 45 %Vol. die Unterscheide in Aroamtik und Geschmack waren jedoch krass. Da waren Dinger dabei wo ich als Weinmachen bedenken hätte blind zu werden, andererseits waren feine, weiche milde Destillate im Glas bei denen man sich zwingen mußte auch nur zu nippen.

So richtig hat sich mir der Cachaca erst dann erschlossen als er mir in diversen Cocktails gewissermassen zur nachverkostung dargereicht wurde!!

Oh wie wunderbar!!! Hat ich noch bei der Verkostung geröchelt und nach Luft gerungen weil es einem den Atem verschlagen hat, waren die gleichen Destillate nun in Cocktails eingearbeitet und schmeckten gar köstlich!
Cachaca Night im Rum Club Berlin
Für mich ist somit klar das ich Cachaca in Zukunft gerne in mein Getränkerepertoire aufnehme solange ein guter Bartender da ist der mir diese klare Spirituose entsprechend aufbereitet. Danke an Dirk und Michael für diese wunderbaren Caipirinhas.

Meine erste Chachaca night war somit ein voller Erfolg!

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