Weinrallye #12 – Markdorfer Sängerhalde aus dem Weinkeller des Schloss Salem

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Weinrallye #12 – Markdorfer Sängerhalde aus dem Weinkeller des Schloss Salem

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 16 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Im Rahmen der Weinrallye #12 mein erster Beitrag zum Thema „In Gottes Namen“.

Immer wenn möglich, versuche ich Weine aus meiner Heimat in die Weinrallye einzubeziehen, dieses Thema erlaubt mir einen kleinen Rückblick in den Weinkeller dem ich dank meines Geburtsortes dem früheren Stefansfeld und heutigen Salem wohl auf immer irgendwie verbunden sein werde, der Weinkeller des Markgrafen von Baden im Schloss Salem.

In das Glas kommt ein 2005er Markdorfer Sängerhalde Spätburgurgunder Rotwein trocken. Ich habe seit Jahren keinen Kontakt mehr zu dieser Kellerei, ich kenne wohl niemanden mehr der dort arbeitet und ich muß sagen, ich kenne auch die Weine nicht mehr die dort produziert werden. Was ich hier im Glas habe ist Mainstream pur. Schade, von den leichten fruchtbetonten Rotweinen vergangener Tage ist wohl nichts mehr übrig geblieben. Keine Frage, dieser Burgunder ist ein handwerklich perfekt hergestellter Rotwein, aber für meinen Geschmack passen die mächtigen und fetten 14 % vol. Alkohol irgendwie nicht zu diesem Wein. Überrascht war ich ohnehin davon einen Markdorfer Wein aus dem Markgräflichen Hause zu bekommen, denn früher wurden diese Weine im Winzerverein Hagnau hergestellt und waren unverkäuflich weil die produzierten Mengen einfach zu klein waren.

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Aber was hat dieser Wein mit der Weinrallye zu tun? Es ist der Weinkeller in dem er vinifiziert wurde, der Weinkeller des Hauses Baden trieft vor Geschichte, kaum ein Stein in diesen Gemäuern der nicht eine Geschichte erzählen kann.

Beispiele? Gerne, neben einigen Büchern gibt es wunderbarerweise auch Webseiten die von diesen Geschichten erzählen, zumindest teilweise. Diese hier, handelt von der Maise, so hieß jenes Holzfass von dem in dieser Geschichte die Rede ist, eine Geschichte die bei keiner Weinprobe fehlen darf und trefflich erklärt wie ein Geist in den Markgräflichen Weinkeller kommt. Nebenbei bemerkt, der Geist lebt nicht mehr dort im Weinkeller, der ist nämlich weggezogen, mit mir! 🙂

So wie diese gibt es viele Geschichten die sich rund um das Kloster und den dortigen Weinkeller ranken. Weiß man wen man fragen muß kann man noch heute Geschichten hören, etwa von geheimen Gängen in das ehemalige Kloster die heute keiner mehr kennt, vom letzten Scharfrichter der dort tätig war oder von verborgenen Schätzen.

Aber, es ist ruhig geworden im heutigen Schloss Salem, ein altes Gemäuer mit modernen Problemen. Man spricht von großen Schulden, vom Verkauf des Klosters an Araber und von drückenden Schulden. Niemand mehr erzählt schöne Geschichten, wie auch, die die sie erzählen könnten hat man weggeschickt um ihren Lohn zu sparen.

Wer weiß, wenn niemand die Gemäuer will weil sich kein schneller Profit daraus gewinnen läßt, vielleicht kommen irgendwann wieder die Mönche zurück nach Salem und hauchen dem Gemäuer wieder eine Seele ein. Aber machen wir uns nichts vor, zu Klosterzeiten war das Leben hart und ungerecht. Darum sind auch viele Menschen der Meinung das der Markgraf von Baden das Schloss gar nicht verkaufen kann, weil es ihm eigentlich gar nicht gehört, sondern Allgemeingut ist. Aber, das ist Politik und auf die habe ich keine Lust!!

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