Weinrallye #33 – 1985er Muskateller Kabinett trocken

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Weinrallye #33 – 1985er Muskateller Kabinett trocken

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 14 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Heute läuft ja die 33. Ausgabe der Weinrallye im Weinblog Vinissimus, Weinfreunde sind aufgerufen einen Wein aus Aromasorten zu verkosten und darüber zu schreiben. Somit folgt hier mein zweiter Beitrag zur Weinrallye #33

1985er Oberbergener Baßgeige Muskateller Kabinett trocken

Nach dem öffnen war eigentlich schnell klar das dieser Wein kein richtiger Kandidat mehr für die Weinrallye sein würde. Alles was die Muskateller aus dem südbadischen auszeichnet hat dieser Weinlängst verloren, schade, denn es war einmal ein wirklich toller Wein! Ich kann das sagen, denn genau dieser Wein war eine meiner allerersten Begegnungen mit dieser Sorte Muskateller.

weinrallye_33.jpgDenkt man daran wie Weine vor 25 Jahren produziert wurden, ohne das noch das allerletzte Aromamolekül herausgekitzelt wurde, wurden damals schon tolle Ergebnisse erzielt! Die Kellerwirtschaft hatte eben noch nicht die Möglichkeiten wie heute! Mango. Litschi oder Passionsfrucht waren damals noch sehr selten gebräuchliche Attribute für einen deutschen Weisswein, wobei Ende der 80 Jahre die neue Weinansprache mit der Benennung eindeutiger Aromen anfing sich gegen die „alte“ Weinansprache durchzusetzen.

Der 1985er Muskateller hat von der Aromaseite her nichts mehr zu bieten, ist völlig kaputt oxidiert, ich vermag nicht einmal mehr irgendwelche schönen Sherrynoten zu entdecken. Die Farbe ist ebenfalls kein wirklicher Hingucker, kein Gold oder Bernstein sondern ein einfaches ordinäres Braun leuchtet aus dem Glas. Wirklich schade! Bevor ich allerdings den Wein auskippe nehme ich einen Schluck um auch hier festzustellen das ausser einem dumpfen Geschmak nichts mehr übrig ist.

Und dann ist doch doch noch da das Lebenszeichen, ganz hinten tief im Abgang zeigt der Wein noch einmal etwas von seiner so strahlenden Aromatik die er einmal hatte. Ein Hauch von Mango bleibt zurück im Gaumen, es ist schwach aber klar und sauber genug um es deutlich erkennen und identifizieren zu können. So kann ich diesem alten Wein doch noch ein Lächeln schenken und freue mich ihn geöffnet zu haben.

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